Salmonellosen gehören beim Menschen nach wie vor zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten. Der Verzehr tierischer Lebensmittel von Rindern, Geflügel und Schweinen stellt dabei eine bedeutsame Infektionsursache dar – circa 20 Prozent der Fälle sind auf das Schwein zurückzuführen. Die aktuelle Salmonellenbekämpfungsstrategie beim Schwein stagniert seit Jahren und ist nicht darauf ausgerichtet, das Zoonoserisiko beim Menschen durch infizierte Tiere zu senken.

Daher möchte die Niedersächsische Tierseuchenkasse die Salmonellenbekämpfung unter Einbeziehung der Impfung und der Untersuchung auf Erregerebene voranbringen. Um dabei mögliche Bedenken und produktive Ideen der betroffenen Stakeholdergruppen zu berücksichtigen, initiierte sie eine Stakeholder-Analyse von Oktober bis November 2020. Diese wurde im Rahmen des Kooperationsprojektes „SalmImpf“ unter Leitung der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover und unter Beteiligung des Landvolk Niedersachsen durchgeführt.
Die Analyse hat ergeben, dass grundsätzlich ein Veränderungsbedarf und eine Veränderungsbereitschaft aller Betroffenen für die Salmonellenbekämpfung bei Schweinen in Deutschland bestehen. Fortschritte in der Salmonellenreduzierung beim Schwein könnten aus Sicht der Stakeholder unter Einbeziehung aller Produktionsstufen sowie der Impfung, Serologie und Erregeruntersuchung erzielt werden. Konkrete Umsetzungspläne sollen nun in weiterführenden Workshops unter Beteiligung aller Stakeholder und unter Berücksichtigung bereits durchgeführter Pilotprojekte erarbeitet werden, damit auch rechtliche und wirtschaftliche Konsequenzen frühzeitig berücksichtigt werden können.

Die Stakeholder-Analyse ist unter www.vetline.de abrufbar

Autoren: Wiebke Scheer, Ursula Gerdes, Maike Palm, Amely Campe